Ayran ist ein salzhaltiges Joghurtgetränk und hat seinen Ursprung im Kaukasus und dem anatolischen Raum. Mittlerweile wird das Erfrischungsgetränk aber auch über die türkischen Grenzen hinweg gerne getrunken – und angeboten. So auch von der Genossenschaftsmolkerei „Bayerische Milchindustrie“ (BMI), die 2015 beschloss, der Verpackung des Produkts mithilfe von Greiner Packaging einen neuen Anstrich zu verleihen. Benjamin Zaremba, Leiter Marketing/Produktmanagement bei der BMI, und Christian Platzer, Key Account Manager bei Greiner Packaging, verraten im Interview alles zu den Hintergründen und Herausforderungen des neuen Verpackungsdesigns.
Mit welchem Anspruch haben Sie sich an Greiner Packaging gewandt?
Benjamin Zaremba: Wir wollten eine Verpackung für unser Produkt, die die Tradition von Ayran widerspiegelt und gleichzeitig modern anmutet.
Wie ist Greiner Packaging an das Projekt herangegangen?
Christian Platzer: Unser Anspruch war es, den Kunststoffbecher möglichst nahe an das Design des Originalgefäßes anzulehnen. In der Türkei wird Ayran ursprünglich aus handwerklich erzeugten Kupferbechern getrunken. Deren charakteristische Hammerschlagsoptik wollten wir auch dem Kunststoffbecher verleihen.
Der Spagat zwischen Designansprüchen und technischer Realisierbarkeit ist oft eine Herausforderung. Wie ist es Ihnen dabei ergangen?
Christian Platzer: Wir sind in der angenehmen Situation eine eigene Design & Prototyping Abteilung in unserem Unternehmen zu haben. All unsere Designer haben aber auch einen technischen Background. Sie wissen also genau, was an der Maschine realisierbar ist und was nicht. Zusätzlich haben wir ein Team an Projektmanagern und Technikern, das – eng abgestimmt mit unserer DesPro – alles versucht, um jede noch so ausgefallene Idee unserer Designer umzusetzen. Aber zugegeben, leicht war es beim Ayran-Becher nicht …
Woran lag das?
Christian Platzer: Einerseits an der individuellen Oberflächenstruktur, die sich durch die einzelnen Hammerschläge ergibt. So eine Handarbeit auf ein Serienprodukt zu reproduzieren, ist fast unmöglich. Andererseits hat es uns – vor allem unseren Technikern – viel Tüftelei und Probeversuche gekostet, die Entnahme der spritzgegossenen Becher zu perfektionieren. Denn Vertiefungen in Verpackungen erschweren das Herausnehmen aus dem Werkzeug ungemein. Umso stolzer sind wir auf das Ergebnis, mit dem wir nicht nur höchste Designsondern auch technische Kompetenz bewiesen haben.
Die Verpackung ist in zwei Farbvarianten erhältlich. Finden diese unterschiedlichen Einsatz?
Benjamin Zaremba: Ja. Der weiße Becher ist vorwiegend für den Handel gedacht. Die kupferfarbene Variante wird in den ethnischen Absatzmärkten eingesetzt. Sie erinnert besonders stark an das Original, hat dadurch einen hohen Wiedererkennungswert und trägt einmal mehr zu einem authentischen Trinkerlebnis unseres Ayrans bei.
Christian Platzer: Für die kupferfarbene Variante des Ayran-Bechers wurde eigens ein Farbgranulat mit Metallpigmentierung entwickelt und in mehreren Probeversuchen angepasst. Wir freuen uns, dass Bayerische Milchindustrie mit dem Ergebnis – das so übrigens einzigartig am Markt ist – ebenso zufrieden ist wie wir.
In seiner neuen Verpackung ist das Ayran seit April 2017 am deutschen und am österreichischen Markt erhältlich.