Fred Luks, Ökonom, Nachhaltigkeitsforscher und Publizist, war der zweite Speaker am Greiner Packaging Innovation Day 2022. Zur jüngeren Geschichte der Nachhaltigkeit sagte er: „Heute bedeutet Nachhaltigkeit, dass man sein natürliches Kapital nicht aufbraucht. 1987 beschlossen die Vereinten Nationen das Konzept der nachhaltigen Entwicklung, das im Bericht der Bruntland-Kommission als eine „Entwicklung, die den Bedürfnissen der Gegenwart nachkommt, ohne dabei jedoch die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen‘ beschrieben wird.“
„Das bedeutet also, dass Nachhaltigkeit ganz einfach ein gutes Leben für alle Menschen dieser Welt ermöglichen sollte, ohne dabei den Planeten und die anderen Komponenten, die wir für unsere Zukunft brauchen, zu zerstören. Dabei ist aktuell jedoch keine dieser Bedingungen erfüllt. In unserer Welt leben zahlreiche Menschen in Armut, aber gleichzeitig – vor allem in der westlichen Welt – leben wir hier auf eine Art und Weise, die unser natürliches Kapital einfach zerstört.“
„Es geht immer darum, die Balance zwischen den drei relevanten Dimensionen zu finden: Ökonomie, Ökologie und soziale Themen. Der Trick dabei ist, dass Nachhaltigkeit ausbalanciert werden muss. Wenn Profit der einzige Fokus ist, wird ein Unternehmen nicht nachhaltig sein, vor allem, wenn man sich auch auf ökologische und soziale Themen konzentrieren muss.“
Fred Luks erörterte die Zusammenhänge zwischen dem allgemeinen Ziel eines gesellschaftlichen Wandels hin zur Nachhaltigkeit und der unternehmerischen Herausforderung, dieser Agenda gerecht zu werden. Er betonte auch die entscheidende Rolle, die Innovation und Kultur in diesem Prozess spielen müssen.