Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft

Global Recycling Day: Wie ein Joghurtbecher wirklich zirkulär wird

18.03.2025 | 3 Minuten Lesezeit
Konrad Wasserbauer

Jedes Jahr am 18. März wird der Global Recycling Day gefeiert, um die Bedeutung des Recyclings für den Schutz unserer Umwelt hervorzuheben. Doch was bedeutet es eigentlich, eine Verpackung wirklich kreislauffähig zu machen? Konrad Wasserbauer, Global Director Circular Economy & Sustainability bei Greiner Packaging, gibt Einblick in seine Arbeit und erklärt, was passieren muss, damit ein Joghurtbecher wirklich im Kreislauf geführt werden kann. 

Die Herausforderung: Kunststoffe im Kreislauf halten

Kunststoff ist ein wertvoller Rohstoff, der in vielen Bereichen die beste Lösung für Verpackungen darstellt. Doch er muss verantwortungsbewusst genutzt werden, um die Umwelt zu schonen und Ressourcen zu bewahren. „Meine Arbeit konzentriert sich darauf, diese Herausforderung zu meistern, indem ich gemeinsam mit meinem Team an der Schließung von Stoffkreisläufen arbeite“, erklärt Konrad Wasserbauer. Dies bedeutet, dass der gesamte Lebenszyklus einer Verpackung betrachtet wird – von der Gestaltung über die Nutzung bis hin zur Wiederverwertung. 

Seine Arbeit setzt auf das Prinzip, eine Verpackung so zu gestalten, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus optimal recycelt werden kann. Dabei spielt auch die Verarbeitbarkeit von Recyclingmaterialien unter den strengen lebensmittelrechtlichen Vorschriften eine große Rolle.

„Wir müssen sicherstellen, dass die Verpackungen nicht nur funktional und sicher bleiben, sondern auch, dass recycelte Kunststoffe im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen verwendet werden können.“

Konrad Wasserbauer, Global Director Circular Economy & Sustainability

Der Weg zum zirkulären Joghurtbecher

Damit ein Joghurtbecher wirklich zirkulär wird, sind einige wichtige Schritte erforderlich, bei denen alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten müssen. Eine grundlegende Voraussetzung ist, dass die Verpackung nach dem Prinzip „Design for Recycling“ gestaltet wird. Das bedeutet, dass sie so entwickelt wird, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus möglichst einfach und effizient recycelt werden kann. Dies wird erreicht, indem man auf Monomaterialien oder leicht trennbare Komponenten setzt, die den Recyclingprozess erleichtern. 

Doch das Design ist nur der Anfang. Auch die Verbesserung von Recyclingtechnologien und die Optimierung der Sammelsysteme sind entscheidend, um das Recycling noch effektiver zu gestalten. Technologien wie KI-basierte Objekterkennung oder digitale Wasserzeichen helfen dabei, Verpackungen besser zu sortieren und die Recyclingquoten zu steigern. Ebenso wichtig ist die Zusammenarbeit aller Beteiligten - von den Herstellern über den Handel bis hin zu den Verbraucher:innen. Nur wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können Verpackungen korrekt entsorgt und in den Kreislauf zurückgeführt werden. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Aufklärung der Verbraucher:innen damit sie wissen, wie sie ihre Verpackungen richtig entsorgen und so den Recyclingprozess unterstützen können. 

Recycling als Teil der Strategie

Recycling ist einer der wichtigsten Hebel auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft und ein zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Greiner Packaging. Diese fußt auf drei Säulen: Reduce, Reuse, Recycle. Dabei ergänzen sich Recyclingmaßnahmen mit der Reduktion von Materialeinsatz und der Förderung von Mehrweglösungen. 

Ein Meilenstein auf diesem Weg ist das firmeneigene Recyclingwerk in Serbien. „Durch unser eigenes Recyclingwerk sichern wir uns hochwertige Rezyklate für unsere Produkte und tragen dazu bei, den Einsatz von Neuplastik zu reduzieren“, so Konrad Wasserbauer. Gleichzeitig investiert Greiner Packaging in Forschung und Entwicklung, um Recyclingtechnologien weiter zu verbessern. 

Ein weiteres wichtiges Projekt ist das Kaffeekapsel-Recyclingprojekt mit Altstoff Recycling Austria (ARA). Hier werden gebrauchte Kunststoffkapseln effizient gesammelt, sortiert und wieder in den Recyclingkreislauf zurückgeführt. Durch den Ausbau der Recyclinginfrastruktur und gezielte Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung bei Verbraucher:innen wird sichergestellt, dass diese Verpackungen nicht im Restmüll landen, sondern als wertvolle Ressource erhalten bleiben. 

Erfolgreiche Projekte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Ein zentraler Hebel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist der verstärkte Einsatz von Recyclingmaterialien. Durch die Integration hochwertiger Rezyklate in Verpackungen reduziert Greiner Packaging den Bedarf an neuem Kunststoff und schont wertvolle Ressourcen. Dies trägt nicht nur zur Senkung des CO₂-Fußabdrucks bei, sondern auch zur Schließung des Materialkreislaufs. Besonders im Lebensmittelbereich ist es essenziell, dass recycelte Materialien höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen – ein Bereich, in dem kontinuierlich geforscht und investiert wird. 

Ein Beispiel für die gelungene Verbindung von Reduce und Recycle ist die innovative K3® r100 Verpackung. Diese Karton-Kunststoff-Kombination trennt sich während der Abfallsammlung selbstständig: Der stabilisierende Kartonmantel löst sich vom dünnwandigen Kunststoffbecher, sodass beide Materialien im Sortierprozess den richtigen Recyclingströmen zugeführt werden. Damit wird die Recyclingfähigkeit von Karton-Kunststoff-Kombinationen erheblich gesteigert und gleichzeitig Material eingespart. 

Im Bereich Reuse bietet Greiner Packaging nachhaltige Alternativen zu Einwegverpackungen. Die Mix & Match Mealbox ist eine langlebige Mehrweglösung für die Gastronomie, die mehrfach verwendet und am Ende recycelt werden kann. Auch die wiederverwendbaren Trinkbecher leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Single-Use-Abfällen. 

Design for Recycling


Materialwahl: 
Verwendung von Monomaterialien statt Materialverbunden, die schwer trennbar sind. 


Farbgestaltung:
Helle oder transparente Kunststoffe lassen sich leichter recyceln als dunkle oder gefärbte Materialien.
 


Trennbarkeit:
Etiketten und Verschlüsse
aus unterschiedliche Materialien sollten sich leicht entfernen lassen, um das Recycling nicht zu erschweren.
 


Verzicht auf störende Stoffe:
Metallische Beschichtungen oder nicht abbaubare Klebstoffe können den Recyclingprozess behindern.
 

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Konrad Wasserbauer
Director Circular Economy

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