Produkt

CFO Barbara Desl ist MUTmacherin

20.10.2020 | 4 Minuten Lesezeit
Charlotte Enzelsberger

CFO Barbara Desl ist MUTmacherin

Diversität in allen Unternehmensbereichen fördern ist als wichtiges Ziel in der Nachhaltigkeitsstrategie Blue Plan der Greiner AG verankert. Wir bei Greiner Packaging sehen uns ganz klar in der Verantwortung hier mit Vorbildwirkung voranzugehen. Dass vor allem das Ziel von mehr weiblichen Führungskräften von oberster Ebene unterstützt wird, beweist ein Interview mit CFO Barbara Desl, welches sie der Plattform MUTmacherinnen geben durfte. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die erfolgreiche Frauen aus unterschiedlichen Bereichen vor den Vorhang holt.

Das komplette Interview finden Sie hier sowie Portraits weiterer faszinierender MUTmacherinnen unter mutmacherinnen.at

 

MUTmacherinnen: Frauen schaffen es nach wie vor nur selten über das mittlere Management hinaus. Woran liegt das Ihrer Ansicht nach?

Das ist eine sehr spannende Frage! In unserer Gesellschaft wird es noch immer als normal und zu 100 % erfüllend angesehen, wenn man sich als Frau in einer gewissen Lebensphase überwiegend um die Kinder kümmert. Das lässt sich sehr oft nicht mit einem Job im Top-Management vereinbaren, auch weil in den Unternehmen oft noch entsprechende Voraussetzungen fehlen – so sollte es heutzutage zum Beispiel möglich sein einen Job im Top Management für eine gewisse Zeit als Teilzeitbeschäftigung auszuführen.
Ich hatte das Glück, dass der Vater meiner Tochter bereit war – vier Monate nach ihrer Geburt in Karenz zu gehen. In den Köpfen vieler Männer gibt es diese Variante gar nicht.
Erschwerend kommt auch hinzu, dass sich Frauen nach wie vor zu wenig gegenseitig unterstützen. Als ich vier Monate nach der Geburt meiner Tochter wieder ins Unternehmen zurückkehrte, habe ich nicht nur Support erfahren. Das Wort „Rabenmutter“ fällt leider sehr schnell.
Als Frau, insbesondere als Mutter, muss man einen Job im oberen Management zu 100 % wollen und darf sich nicht von diesem Weg abbringen lassen.

 

MUTmacherinnen: Ihr Unternehmen ist in 19 Ländern weltweit tätig. Wie ist es, Ihrer Erfahrung nach, in anderen Ländern um die Karrierechancen von Frauen bestellt.

Da Greiner Packaging in vielen unterschiedlichen Ländern tätig ist, nehme ich das als sehr divers wahr. Die Rahmenbedingungen bezüglich Karenzzeiten sind sehr unterschiedlich und es ist für die Karrierechancen der Frauen definitiv besser, wenn sie nicht zu lange aus dem Job raus sind. Zwei Jahre, wie teilweise in Österreich üblich, sind bestimmt nicht förderlich für das berufliche Vorankommen. Manche Länder bieten diese Rahmen gar nicht. So kommen die Frauen schneller wieder in ihre Jobs zurück und können entsprechend auch schneller die nächsten Schritte gehen. Beispiele sind hier etwa die USA oder die Schweiz.

 

MUTmacherinnen: Was tut Ihr Unternehmen um Frauen zu fördern?

Bewusst, strukturiert und international leider noch zu wenig. Aus meiner Sicht haben wir erst begonnen, das Mindset dahingehend zu entwickeln.
Wir setzen vereinzelt und meist anlassbezogen Maßnahmen. Wir haben hier noch einen weiten Weg vor uns.
Mit der Etablierung von Nachhaltigkeitszielen und damit einer Verankerung des Zieles der Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen von aktuell 25% auf 35% in 2025 wurde ein erster, sehr bedeutender Schritt gesetzt.

 

MUTmacherinnen: Abseits Ihres Berufs – was macht Sie glücklich?

Meine Familie und meine Freunde, Sport und Stille in der Natur.

 

Über weibliche Verstärkung unseres Teams freuen wir uns besonders! Alle aktuellen Jobausschreibungen finden Sie hier.

Ähnliche Artikel