Anton Wolfsberger zeigte, dass die EU eine Reihe von Richtlinien zum Thema Kunststoffe erlassen hat, deren Details in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen.
Bis 2025 sollen mindestens
- 55 % aller Kunststoffverpackungen in der EU recycelt werden,
- PET-Flaschen müssen 25 % recycelten Kunststoff enthalten,
- und für Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff muss eine Sammelquote von 77 % erreicht werden.
Bis 2029 müssen
- 90 % der Kunststoffflaschen recycelt werden,
- für Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff wird eine Sammelquote von 90 % angestrebt,
- und es soll vorgeschrieben werden, dass Flaschen so gestaltet sein müssen, dass die Verschlüsse fest verbunden sind.
Er verglich diese Vorgaben mit den Ambitionen, Zusagen und Verpflichtungen, die die 10 größten FMCG-Unternehmen in Bezug auf saubere Energien gemacht haben.
Anschließend ging er auf die Abfallhierarchie und Substitutionstrends ein. „Ganz oben in der Abfallhierarchie stehen Reduzierung und Wiederverwendung, während sich am Ende des Lebenszyklus Recycling als Spitzenreiter herauskristallisiert hat. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der Kunststoffverpackungen bis 2050 aufgrund der aufstrebenden Mittelschicht in den Schwellenländern Asiens und Afrikas mehr als verdoppeln, so dass wir, abgesehen vom Recycling, am Anfang der Wertschöpfungskette weitere Lösungen entwickeln müssen, um den Verbrauch zu senken.“
„Unser Fokus sollte auf Vermeidung und Substitution liegen. Neben der Reduktion und Wiederverwendung gibt es verschiedene Modelle zur Verdrängung von Kunststoffen aus dem Abfallstrom, für die es jeweils unterschiedliche Umsetzungsmethoden gibt. Eine Vermeidung findet unmittelbar dann statt, wenn überflüssige oder unwichtige Verpackungen aus dem Verpackungsdesign entfernt oder durch Innovation bei dem Produkt überflüssig gemacht werden. Substitution wird anhand von drei Kunststoffalternativen bewertet: unbeschichtetes Papier, beschichtetes Papier und kompostierbare Materialien. Auch andere Werkstoffe wie Aluminium und Glas können in die Überlegungen einbezogen werden, allerdings zeigen Lebenszyklusanalysen, dass die Vorteile dieser Ersatzstoffe nur sehr begrenzt sind. Wiederverwendung kann unterteilt werden in Wiederverwendung als Verbrauchermodell – bei dem der Verbraucher Mehrwegbehälter besitzt und diese wieder befüllt und in Wiederverwendung als Dienstleistungsmodell – bei dem Dritte die zurückgegebenen Behälter einsammeln und die Marken Verpackungen innerhalb ihres eigenen Ökosystems erneut zur Verfügung stellen.