r-PET, Kreislaufwirtschaft

Lebensmittel sicher verpacken: Über den oft noch schwierigen Einsatz von Recyclingmaterialien

21.02.2024 | 2 Minuten Lesezeit
Florian Aschermayer

Vom Traum zur Realität

Aus dem eigenen Garten, frisch gepflückt, gewaschen, direkt auf das Brot oder in den Mund: die Traumvorstellung, wie Lebensmittel konsumiert werden, entspricht wohl nur in den seltensten Fällen der Realität. In Wahrheit kommen unsere Lebensmittel vom Feld bis auf unseren Teller mit vielen verschiedenen Produkten und Materialien in Kontakt – von der Ernte über die Verarbeitung bis hin zur Verpackung und Zubereitung. Wie wir unsere Lebensmittel lagern, transportieren, konservieren und letztendlich konsumieren, wirkt sich entscheidend auf deren Qualität und Sicherheit aus. So werden allein in Europa weit über 8.000 Chemikalien dazu verwendet, um Verpackungsmaterial für Lebensmittel herzustellen und zu behandeln.1

Gratis Whitepaper

Laden Sie jetzt unser gratis Whitepaper herunter und erfahren Sie: mehr über die EFSA, ihre Aufgaben und die neue Verordnung (EU) 2022/1616 und ihre Auswirkungen

Die Rolle von Gesetzen und Verordnungen

Dass Lebensmittelverpackung dennoch unbedenklich verwendet werden können, dafür sorgen – zumindest in großen Teilen – Gesetze und Vorgaben auf nationaler und europäischer Ebene. Dies gilt auch, wenn sich die Anforderungen und Ansprüche der Gesellschaft und der Industrie ändern: In der Verpackungsbranche kommen immer häufiger Recyclingmaterialien zum Einsatz, der Wunsch der Menschen nach nachhaltigen Verpackungen, deren Materialien so lange wie möglich im Kreislauf gehalten werden, ist groß. 2022 wurde in der Europäischen Union deshalb die neue Verordnung (EU) 2022/1616 erlassen: Mit ihr wird das Ziel verfolgt, die Sicherheit von Lebensmitteln in Verpackungen, die aus recyceltem Kunststoff hergestellt worden sind, zu gewährleisten. Das mag einfach klingen, die Umsetzung ist für Verpackungsunternehmen aber komplexer als es den Anschein hat. Umfassende Zulassungsverfahren, Tests, das Sammeln und Auswerten von Realdaten und eine Überprüfung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind unter anderem nötig, um eine neue Technologie, ein neues Material, am Markt etablieren zu können

„Egal um welches Recyclingmaterial es sich handelt – PP, PS, PET, PE – wir sehen derzeit spannende Möglichkeiten, um in  Entwicklungsprojekte zu gehen. Der Spielraum ist da und viele Player probieren sich derzeit aus."

Florian Aschermayer, Global Senior Expert Sustainable Material Excellence, Greiner Packaging

Die Branche ist dennoch innovationsgetrieben: Neben dem bereits zum Einsatz kommenden Material r-PET, werden auch Tests mit r-PP, r-PS oder r-PE durchgeführt. Dabei stellen sich Fragen nach den effizientesten und genauesten Sortierprozessen, nach Materialeigenschaften, den Unterschieden von mechanischem und chemischem Recycling oder der Reinheit der Abfallströme. Den Druck, die Branche nachhaltig zu verändern, spürt die gesamte Lieferkette – von Kunststoffaufbereitern über Maschinenbauer hin zu Verpackungsproduzenten oder Lebensmittelherstellern. Gemeinsam wird deshalb an neuen und innovativen Lösungen gearbeitet, die Lebensmittelverpackungen aus unterschiedlichen Recyclingmaterialien nicht nur möglich, sondern auch sicher, effizient und praktisch im Handling machen. Sie wollen mehr darüber erfahren?

Gratis Whitepaper

 

Lesen Sie in unserem Whitepaper mehr über die Rolle der EFSA, die neue Verordnung (EU) 2022/1616 und ihre Auswirkungen und über die Prozesse, die es braucht, damit Verpackungsmaterialien überhaupt für den Lebensmittelkontakt zugelassen werden. Wir zeigen auf, warum das für Recyclingmaterialien wie r-PET oder r-PP häufig noch gewisse Hürden darstellt und warum Verpackungsunternehmen dennoch optimistisch in eine nachhaltige Zukunft blicken. 

Jetzt Downloaden!

1 https://ehjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12940-020-0572-5  

Ähnliche Artikel